Samstag, 14. November 2015

FK Mlada Boleslav – FC Vysocina Jihlava

FK Mlada Boleslav – FC Vysocina Jihlava 6:1

7.11.15 / Synot Liga 13.Spieltag / Mestsky Stadion / 2625 Zuschauer

Weil sich die Abfahrt in Chemnitz etwas verzögerte, schrumpfte das Zeitpolster für den abendlichen Kick in Mlada Boleslav (Jungbunzlau) dramatisch zusammen. Größtenteils über Landstraße juckelten wir über die Grenze und durch irgendwelche tschechischen Käffer, welche am frühen Abend bereits wie ausgestorben wirkten. Irgendwo vor Prag ging es dann die letzten 80 Kilometer weiter über Autobahn. Plötzlich zog dichter Nebel auf, welche sich noch hartnäckig halten sollte. Das Stadion liegt in einem großen Wohngebiet mit schicken Plattenbauten. Als wir am Geldautomat standen schepperte hinter uns zum Einlaufen der Mannschaften „One (Always Hardcore)“ von Scooter durch die Beschallungsanlage des Stadions. Starker Moment!  Fünf Minuten nach Anpfiff erreichten wir das Kassenhäuschen und sicherten uns Karten für umgerechnet vier Euro. Hektisch wurde der nächstbeste Eingang angesteuert und man wunderte sich nur kurz, über das mit Kette und Vorhängeschloss gesicherte Drehkreuz, da kam schon ein Ordner und ließ uns rein. Von der Tribüne war bereits Getrommel und Schlachtrufe zu vernehmen. Da war es uns noch egal, dass wir etwas gründlicher abgetastet wurden. Schnell die Stufen rauf und dann war klar- wir befanden uns im Gästeblock. Ärgerlich und unangenehm. Auf Kontakt mit den etwa 20 Gestalten hatten wir mal so gar keinen Bock und diskutierten mit einem englisch sprechenden Ordner einen Standortwechsel. Das klappte dann auch ohne Probleme und zur 10. Spielminute nahmen wir auf der Tribüne Platz und gönnten uns erst mal einen kräftigen Schluck Piwo. Bereits jetzt waren die gegenüberliegende Tribüne und der Standort der aktiven Mlada Boleslav Fans nur noch schemenhaft zu erkennen. Dichte Nebelschwaden sickerten über das Spielfeld. Kurz darauf Jubel im Gästekäfig, als der Außenseiter aus dem Tabellenkeller zur Führung einnetzte. Bis zur Pause gelang den Gastgebern jedoch der Ausgleich. Mittlerweile konnte man wirklich kaum noch etwas erkennen und wir spekulierten schon über einen Spielabbruch. Zunächst gab es aber eine köstliche Fettwurst und genügend Zeit die Spielstätte mal ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen, denn der Wiederanpfiff ließ lange auf sich warten.
Das Mestsky Stadion befindet sich in einem Areal mit verschiedenen Sportanlagen, besitzt drei bebaute und überdachte Seiten. Der VIP- Bereich ist dabei untypischerweise auf der Hintertortribüne untergebracht. Es gibt vier schicke Flutlichtmasten und eine wirklich nette Tribünen-Bedachung in welcher  transparente, blaue Kunsstoffbögen gespannt sind. 5000 Sitzplätze bieten eine ausreichende Kapazität . Das Logo des 1909 gegründeten Vereins ist übrigens eine eindeutige Kopie des Emblems von Juventus Turin.
Irgendwann befand der Schiri dann eine ausreichende Sicht auf dem Naturrasen und es konnte weitergespielt werden. Nochmal Glück gehabt. Denn nun nahm dieses Topspiel richtig Fahrt auf. Innerhalb von fünf Minuten gelang Mlada Boleslav drei Buden. Sensationell! Auch Nationalspieler- Legende Milan Baros gehörte zu den Torschützen. In den letzten Spielminutenzappelte das Leder noch zwei Mal in den Maschen der Gäste und Mlada Boleslav sicherte sich zumindest für diesen Samstagabend die Tabellenführung  Stimmungstechnisch ging das hier auch in Ordnung. Dauerhafter, landestypischer Support mit Trommel vom Ende der Tribüne.  

Durch dichten Nebel fuhren wir zurück nach Prag, wo Nähe der Eden Arena unsere überaus preiswerte Herberge (Hotel Mars) auf uns wartete.  



















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