29.3.15 / Lega Pro Girone C 32.Spieltag / Stadio Pino Zaccheria / 3 290 Zuschauer
Vormittags bestieg ich in Bari wieder den modernen Schnellzug
nach Foggia und erreichte mein Ziel eine Stunde später.
Vom Bahnhof aus durchquerte ich die Stadt bis zum Stadion,
um als erstes die Ticketfrage zu klären. Per Email hatte ich mich zwei Wochen
zuvor an den Verein gewandt, um in Erfahrung zu bringen, wo es einen Verkauf
gibt. Ich bekam eine freundliche Antwort auf Englisch mit der Einladung zu dem
Spiel. Ich solle eine Kopie meines Personalausweises übersenden und dann würde
man mir ein Ticket hinterlegen. Leider kam dann bis zur Abreise nichts weiter.
Nach etwa einer halben Stunde erreichte ich das Stadion Pino
Zaccharias, welches inmitten eines Wohngebietes liegt. Hier gab es tatsächlich
einen geöffneten Ticketschalter. Meine Frage nach dem hinterlegten Ticket
konnte man mir allerdings nicht beantworten, so dass ich gezwungen war eine
Karte für die Tribüne zu kaufen.
Die nun verbleibende Zeit bis zum Spiel verbummelte ich mit
einer Umrundung des grounds und mit einer Stadtbesichtigung. Am Bahnhof gönnte
ich mir noch eine Pizza und besuchte die wohl sauberste Bahnhofstoilette ganz
Italiens. Einen bleibenden Eindruck konnte die 153 000 Einwohner Stadt nicht
auf mich machen. Alles schien irgendwie zusammengewürfelt und verbaut. Eine
richtige schmucke Altstadt konnte ich nicht finden. Überall wurden an diesem
sonnigen Palmsonntag kleine Palmzweige verkauft und die Kirchenglocken läuteten
um die Wette.
Am Stadion war nicht wirklich viel los und so begab ich mich
zeitig auf die Tribüne. Die Einlasskontrollen waren mehr als lasch, aber die
Blocktrennung wurde von den Ordnern sehr ernst genommen. So konnte ich für eine
bessere Fotoperspektive meinen Platz im Oberrang der Haupttribüne leider nicht
wechseln.
Bei Foggia gibt es zwei Kurven. Die Curva Sud zu meiner
Linken erstreckt sich über die gesamte Länge des oberen Ranges. Der Unterrang
und die komplette Gegengerade blieben komplett leer und selbst in der „Curva
Sud“ war noch reichlich Platz. Die wichtigsten Gruppen dort sind Fedelissimi
und Indomabili.
Auf der anderen Seite gibt es die Curva Nord. Franco Mancini
(benannt nach einem legendären Spieler), welche etwa ein Drittel der
Hintertortribüne ausmacht. Hier standen die Tifosi deutlich kompakter und boten
insgesamt mehr Masse und Geschlossenheit. Da die Gruppen dort nach
Ausschreitungen im Derby gegen Barletta von einigen neuen Stadionverboten
betroffen sind hing zentral eine große „Diffidati Nessuna Resa“ Fahne vorm
Block. Gruppen der Nord sind u.a. Vecchio Regime und Ultras 1980. Gruppenfahnen
gab es keine. Dafür kamen während des Spiels einige größere Schwenkfahnen und
Doppelhalter zum Einsatz. Als etwa 25
Tifosi aus Castellamare di Stabia den Gästeblock am anderen Ende der Tribüne
betraten gab es ein herrliches Gepöbel und Gepose auf beiden Seiten. Die Gäste
hingen ein paar kleinere Fahnen ans Geländer und traten nicht weiter groß in
Erscheinung.
Zum Intro gab es in der Curva Nord farbigen Rauch und eine
Schalparade. Es folgte ein durchgängiger und geschlossener Support. Leider
konnte ich von den Liedern bis zum meinem Tribünenplatz nicht viel hören. Die
Curva Sud supportete auch durchgängig mit den bekannten netten Melodien, aber
das ganze wirkte weniger geschlossen und überzeugend. Die Mitmachquote war auch
eher dürftig. Zwischendurch wurden unkoordiniert ein paar Rauchdosen gezündet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen