22.8.15 / Ykkönen (2.Liga Finnland) / Stadion Urheilupuiston Yläkenttä
Den Länderpunkt kann man auch schlechter machen…heißt es ja
dann und wann mal lapidar. So richtig schlimm war auch dieser Spielbesuch
nicht, aber trotzdem weit entfernt von einem zufriedenstellenden Erlebnis. Aber
mal ehrlich…bei der oben genannten Paarung wird wohl niemand anerkennend mit
der Zunge schnalzen. Eine Alternative hatte ich im Rahmen meiner Sommerreise
leider nicht. Das ursprünglich angepeilte Derby in Helsinki wurde auf
Montagabend terminiert, zeitglich mit dem Stockholm Derby. Da bleibt einem
manchmal nichts anderes übrig und irgendwie war ich auch gespannt, was mich in
Turku erwarten würde.
Zu Beginn gab es aber erst mal einen herben Rückschlag
einzustecken: Die Begegnung sollte nicht im Veritas Stadion stattfinden,
welches sich TPS eigentlich mit dem Stadtrivalen Inter Turku teilt, sondern in
einer kleinen Sportanlage mit dem wohlklingenden Namen Urheilupuiston Yläkenttä.
Nur mit Glück las ich diese immens wichtige Information kurz vorher im
Hotelzimmer auf der Vereinshomepage. Scheinpaar spielt TPS bereits die gesamte
Saison auf dem Sportplatz. Nun musste ich diesen aber auch noch finden. Versteckt
im Wald lag das Spielfeld, umringt von Bäumen auf felsigem Untergrund.
Gesichert mit behelfsmäßigen Bauzäunen und ein paar Ordnern machte das Alles
keinen besonders guten Eindruck. Eintrittskarte für 10 Euro am Container
erstanden und hinter dem Tor auf einer mobilen Behelfstribüne Platz genommen.
Nur wenige Zentimeter von der untersten Stufe entfernt stand durchgehend ein
engmaschiger Bauzaun, welcher keine vernünftige Sicht auf das Spiel zuließ.
Tatsächlich verfügte die gesamte Anlage nur über eine richtige, überdachte
Tribüne. Die Hintertorseite wurde mit vier provisorischen Tribünenteilen
erweitert. Das sorgte bei mir wegen der eingeschränkten Sicht für schlechte
Laune. Rechts neben mir hatten sich etwa 30 Fans vom FC Jazz niedergelassen von
denen einer nahezu die gesamte erste Hälfte seine Mannschaft mit eher einfachen
Liedern anfeuerte. Das kann auch mal nerven. Der Gastverein aus Pori trägt
stolz die Bezeichnung „ Jazz“ im Namen, weil dort jährlich ein international
bekanntes Jazzfestival stattfindet. Ganz schön verrückt und sicher einmalig.
Die zweite Hälfte wechselte ich dann die Position und
stellte mich auf die andere Seite. Hier gab es keine Tribüne, sondern nur einen
Cateringstand mit Absperrung. Aber die Sicht auf den trostlosen Kick war
einfach besser. Am äußeren Ende der Haupttribüne versammelten sich die aktiven
Anhänger von TPS hinter ein oder zwei Zaunfahnen. Gelegentlich wurde auch mal ein Chant angestimmt und gelegentlich
etwas geklatscht. Das Publikum generell war ganz angenehmes mit subkulturellem
Anstrich.
Länderpunkt Finnland- kann man sicher auch (noch) schlechter machen.
Aufstieg zum Ground über Stock und Stein |
Satte Sichtbehinderung durch Bauzaun |
Euphorische Heimfans auf der Tribüne. |
Einer von insgesamt vier Tribünenanhängern. |
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