Ausflug auf den höchsten aktiven Vulkan Europas
24.1.15
Von Catania fährt einmal täglich ein Überlandbus zum Ätna. Start war um 8:15 Uhr vom Busbahnhof gegenüber vom Hauptbahnhof. Kosten für ein Retournticket beliefen sich auf 6,50 Euro. Einen längeren Zwischenhalt gab es auf halber Strecke im 16 Kilometer nördlich von Catania gelegenen Kleinstädtchen Nicolosi. Für uns ging es zunächst in eines der kleinen Cafes um das im Hotel ausgefallene Frühstück nachzuholen. Für mich gehört zu einem ordentlichen Start in den Tag aber etwas mehr als ein mit Schokoladencreme gefülltes Croissants. Die Weiterfahrt erfolgte über eine kurvenreiche Straße immer höher den Berg hinauf. Nach Durchquerung einiger, dichter Wolkenbänke verwandelte sich die Landschaft schlagartig. Links und rechts zeigte sich grobes, schwarzes Lavagestein und Geröll mit Schneebedeckung. Dazu tauchte immer wieder der Gipfel des Vulkan zwischen den Wolken auf und machte schon die Busfahrt zum Erlebnis.
Auf der Strecke kamen wir auch an einem von Lavamassen verschütteten Haus vorbei. Bei einer gewaltigen Eruption in den 1990ern wurde die Zufahrtstraße und einige Häuser unter dem Lavastrom begraben. Knapp sieben Kilometer vor Nicolosi kam die glühende Lava glücklicherweise zum stehen. Zuvor wurde noch versucht durch Sprengungen den Fluss umzuleiten.
Park in Nicolosi |
Pfarrkirche aus dem 18.Jahrhundert |
Nicolosi ist die "letzte" größere Ortschaft vor dem Vulkan |
Durch Lava verschüttetes Haus neben der neu errichteten Zufahrtsstraße nach Refugio Sapienza |
"Freiheit für Speziale" auch auf dem Ätna |
Refugio Sapienza auf 1900 Meter über dem Meeresspiegel wurde nicht von den verschiedenen Ausbrüchen verschont. Im Sommer 2001 wurden einige Souvenirshops und Masten der Seilbahn zerstört. Die Bergstation ging in Flammen auf. Ab 2002 musste die komplette Seilbahn neu errichtet werden.
Auch auf 1900 Metern gab es schon einige Krater zu sehen. Wir erreichten die Seilbahnstation um kurz nach 10 Uhr. Räumfahrzeuge waren dabei die Zufahrtswege und Parkplätze von Schneemassen zu befreien. Die Temperatur hier war knapp unter Null Grad.
Wir genossen zunächst die Sonnenstrahlen und die atemberaubende Aussicht. Durch die Wolken hindurch konnte man zwischenzeitlich sogar die Küste sehen. Im Hintergrund thronten die Hauptkrater in einer Höhe von ca. 3300 Metern über dem Meeresspiegel. Damit ist der Ätna nicht nur der aktivste, sondern auch der höchste Vulkan Europas. Im Juni 2013 wurde er von der UNESCO ins Weltnaturerbe aufgenommen.
Mit der Luftseilbahn Funiva dell`Etna fuhren wir zur Bergstation La Montagnola (auf 2500 Metern). Die Fahrt dauerte ca 15 Minuten und kostete stolze 30 Euro pro Person (Hin- und zurück) lohnte sich aber wirklich. Bei schneidigen Minus-graden und Tiefschnee war eine Weiterfahrt mit dem Geländebus zur Hauptkraterbesichtigung leider nicht möglich.
Es war ein unvergessliches Erlebnis und ein Tagesausflug, den ich jedem der Sizilien besucht dringend ans Herz legen möchte. Gegen 14 Uhr fuhren wir mit der Seilbahn wieder zurück. Als Belohnung für die "Strapazen" gab es noch eine fantastische Pizza in einem Restaurant neben der Seilbahnstation. Danach mussten wir geduldig darauf warten, das der Bus uns um 16:30 Uhr wieder zurück nach Catania brachte.
Kurz vor- und auch nach unserer Reise gab es wieder kleinere Eruptionen, welche dafür sorgten, dass der Seilbahnbetrieb eingestellt wurde. Der Flugverkehr wurde dadurch allerdings nicht behindert.
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